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Ilke Rosenburg

WILSTER
Kitt allein genügte längst nicht mehr: Holger Stamm (links) vom Vorstand des Fördervereins Historische Rathäuser in Wilster hat Jarek Kulicki als Restaurator für die Instandsetzung der Rathaustür engagiert, die nun ihren historischen Glanz zurückbekommen hat. Dafür waren etliche Arbeitsschritte nötig.

Historische Rathaustür ist restauriert
Restaurator Jarek Kulicki hat Wilsters beliebtes Fotomotiv aufgehübscht – auch dank des Fördervereins

Ilke Rosenburg
Sie ist besonders bei Brautpaaren als Fotohintergrund beliebt: die Tür am hinteren Eingang des Neuen Rathauses. Doch die Schäden am Holz waren schon beträchtlich. Nun hat Restaurator Jarek Kulicki die historische Rathaustür von außen fachgerecht bearbeitet. Die Kosten dafür trägt der Verein Historische Rathäuser in Wilster. Dessen Vorsitzender Holger Stamm zeigte sich von der Arbeit des Restaurators beeindruckt.

Der stand vor besonderen Herausforderungen. „Das Problem war die starke Verwitterung der Holzsubstanz“, erläutert er. Profile waren aufgeplatzt und kaum noch vorhanden, einige Teile an der Tür fehlten. Bei den Voruntersuchungen stieß der Restaurator auf fehlerhafte Ausbesserungsarbeiten aus der Vergangenheit, die einfach mit Fensterkitt vorgenommen worden waren. Der Kitt war über die Zeit herausgebröckelt.

Soweit wie es möglich war, versuchte der Restaurator die Substanz der Tür zu erhalten. Risse und Löcher wurden mit einem speziellen Material ausgefüllt. Eine Masse, die sich dem Holz gleich verhält, auch Wasser aufnimmt und dunkelt. Ein Hauptbestandteil ist Holzmehl. Das wurde aufgetragen und musste aushärten. „Man kann nicht kontinuierlich arbeiten“, so der Restaurator. Denn erst wenn der Untergrund durch Anschleifen und Schneiden der Oberfläche perfekt angepasst ist, kann weitergearbeitet werden. Was dann schon über mehrere Wochen in Anspruch nimmt.

Abgebrochene Teile mussten wieder angesetzt werden, wobei Kulicki besonderen Wert darauf gelegt hat, dass die reparierten Teile nicht neu aussehen oder dem Betrachter auffallen. Auch die Sockel waren stark beschädigt. „Sie waren braun angestrichen“, erzählt Kulicki. Als er die Farbe entfernt hatte, zeigte sich, dass das Material auch dort mehrfach abgebrochen und die Lücken einfach mit Fensterkitt geschlossen worden waren. Auch da entfernte er den Kitt und nutzte Steinersatzmasse, um fachgerecht die offenen Bereiche zu füllen. Die Kittungen der Türfenster mussten ebenso ersetzt werden wie an mancher Stelle um die Tür herum der Mörtel. Fehlende Leisten wurden ergänzt.
Kulickis Ziel: „Den Charakter der Tür erhalten, als ob ich überhaupt nicht da gewesen wäre.“ „Und das ist ihm gelungen“, lobt Holger Stamm. Im Vorstand des Fördervereins Historische Rathäuser Wilster sei schnell entschieden worden, dass die Restaurierung der rückwärtigen Rathaustür übernommen werde. „Eine sinnvolle Ausgabe unserer Fördermittel“, so Stamm, der die Investition dafür mit rund 5000Euro beziffert. Kosten, die der Förderverein der Stadt angesichts deren prekärer Haushaltslage ersparen konnte. Durch den Einsatz von Jarek Kubicki habe die historische Tür gerettet werden können. „Sie sieht aus wie eine gut erhaltene alte Tür“, fügt er beeindruckt hinzu.

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