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Wilster Der Husumer Schlossgarten ist für die Stadt Wilster Ansporn und Vorbild zugleich: Dort hatten die Stadtväter fertige Sanierungspläne zehn Jahre lang in der Schublade liegen – bis plötzlich Geld auftauchte. Die Husumer griffen zu und brachten ihre schmucke Grünanlage in Schuss. In Wilster will man für eine grundlegende Überarbeitung des als Gründenkmal eingestuften Bürgermeistergartens deshalb zumindest ein Gestaltungskonzept erarbeiten. Im städtischen Bauausschuss gab es grünes Licht, um dafür schon einmal einen Förderantrag beim Landesamt für Denkmalschutz zu stellen.

Vor 200 Jahren dürfte Hausherrin Charlotte Doos ihre helle Freude an ihrer an ihr Palais angrenzenden Grünanlage gehabt haben. Vermutlich hat die betuchte Dame aber auch Heerscharen von Gärtnern beschäftigt. Seit Jahrzehnten wird die Gartenanlage mit barock-französischen Elementen in Anlehnung an die Zeit der Renaissance von Mitarbeitern des städtischen Bauhofs mit gehegt und gepflegt. Das Schmuckstück und vor allem die Bepflanzung sind allerdings in die Jahre gekommen. Hecken und Gehölze verholzen immer mehr oder sind von Pilzen befallen, Büsche und Bäume zum Teil viel zu groß und zu dicht beieinander. Und der vorhandene Wassergraben ist nur noch schemenhaft zu erkennen.

Große Eingriffe verbieten sich von selbst. Ohne die Zustimmung der Denkmalpfleger läuft da gar nichts. Den Stein ins Rollen brachte jetzt der Verkauf des leer stehenden ehemaligen Stadtwerkegebäudes (siehe Infokasten). Das Backsteinhaus grenzt unmittelbar an den Bürgermeistergarten an. Der Anschlussbereich soll im Zuge der Veräußerung angepasst, versiegelte Flächen zurückgebaut und der Grünanlage wieder angegliedert werden. Auch hier: Die Gestaltung muss der Gartenarchitektur entsprechen und mit dem Denkmalamt abgestimmt werden.

Für ein Gesamtkonzept soll nun ein Landschaftsarchitekt eingeschaltet werden. Dieser soll den Bestand erfassen und verschiedene Vorschläge entwickeln. Die Umsetzung, so die Vorgabe, soll allerdings schrittweise möglich sein. „Wenn wir da die ersten Zahlen auf den Tisch kriegen, bekommen wir Schweißausbrüche“, sieht CDU-Fraktionschef Mark Dethlefs die Stadt vor einer unübersehbaren Kostenlawine. Deshalb richten sich alle Hoffnungen – wie schon bei der gelungenen Sanierung des Neuen Rathauses – auf irgendwann sprudelnde Fördergelder. „Deshalb wollen wir eine Expertise ja auch in der Schublade liegen haben, um dann schnell reagieren zu können“, erklärt Bürgermeister Walter Schulz die Strategie der Stadt. Roman Stöckmann, Leiter Technisches Bauamt, pflichtet der Vorgehensweise bei: „Man kann, wenn was geht.“ Bisher sei alles ja auch nur ein Gedankenspiel. Die Umsetzung werde allein schon beim Auftrag für Planungsarbeiten spannend, da Architekten-Honorare nach dem Umfang der Arbeiten bemessen werden. Niemand aber könne heute sagen, wie hoch die Investitionen ausfallen. Da auch völlig unklar sei, ob es Fördermittel gebe und in welcher Höhe, sei auch der städtische Eigenanteil im Vorfeld nicht zu ermitteln.

Volker Mehmel

 

 

 

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