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Rathausglocke

Die Rathaus-, Jahrmarkts- oder Kökschenglocke befindet im Dachreiter auf dem Südgiebel des Alten Rathauses. js

Wilster Sie ist so leise, dass man sie kaum hören kann. Aber sie hat eine jahrhundertealte Tradition: Die kleine Glocke auf dem Dach des Alten Rathauses, mit der eigentlich alljährlich der Jahrmarkt eingeläutet werden soll. Historisch überliefert ist für sie auch der Begriff „Kökschenglocke“. Mit ihr rief der städtische Nachtwächter früher Punkt 22 Uhr die Dienstmädchen zurück nach Hause. Aber auch bei Feuer oder Sturmfluten wurde sie als Alarmsignal genutzt. Oder als akustisches Zeichen dafür, dass im Rathaus gerade mal wieder Recht gesprochen wurde.

Mit dem 1. Weltkrieg war es damit erst einmal vorbei. Die Glocke wurde zur Produktion von Waffen eingeschmolzen. Sechs honorigen Wilsteranern ist es zu verdanken, dass sie ab 1926 dann doch wieder bimmelte. Sie gründeten den „Club Jahrmarktsglocke“ und spendierten dem Rathaus ein neues Geläut. Die Namen der Stifter stehen heute noch auf der Glocke: Heinrich Auhage, Peter Springer, Bürgermeister Christian Dethlefsen, Heinrich Pruter, Rudolf Dolling und Dr. Johannes Eggers. Die Runde traf sich bis in die 1950er Jahre hinein, dann schlief das Clubleben ein.

Vor wenigen Jahren, so berichtet Holger Stamm als Vorsitzender des Fördervereins historische Rathäuser, wurde die recht eingerostete Rathausglocke dann auch von ihm und zwei Männern aus dem Haus Elim wieder gangbar gemacht. Recht leise war sie auch da noch, weshalb es Überlegungen gegeben habe, vor der Glocke ein Megaphon zu installieren. Heute nutzt Bürgermeister Walter Schulz eine eigene Glocke, die er auf der Treppe des Neuen Rathauses zum Jahrmarktsauftakt anstimmt. vm


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