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Karnevalsstart in Wilster: „Bürgermeister Wichmann“ übergibt den Schlüssel

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HELMUT JACOBS IM HISTORISCHEN GEWAND ALS BÜRGERMEISTER WICHMANN ÜBERGIBT BEREITWILLIG DEN RATHAUSSCHLÜSSEL AN OBERHEXE THOMAS DUFFNER.

lke Rosenburg
Auch in Wilster ist die fünfte Jahreszeit angebrochen: Pünktlich um 11.11 Uhr stürmten gestern Wilsteraner Radau-Hexen zu den karnevalistischen Klängen des Fanfaren-Corps Nortorf das Alte Rathaus. Um sich traditionell den symbolischen Rathausschlüssel zu erobern, die Stadtkasse zu holen und die Regentschaft in der Stadt zu übernehmen.
Und da trafen Gegenwart und Vergangenheit zusammen: Mit „Bürgermeister Wichmann“, dargestellt von Helmut Jacobs, in ihrer Mitte, traten die Radau-Hexen durch die Tür auf den Gehweg. Das Stadtoberhaupt zu Zeiten der Wohltäterin Etatsrätin Doos, hatte den großen Rathausschlüssel um den Hals gehängt.

Jacobs alias Wichmann betonte, dass er den Mut und die Ausdauer der Radau-Hexen bewundere. Jedes Jahr erstürmten sie das Rathaus, um den Schlüssel und auch die Stadtkasse zu erobern. Und jedes Mal müssten sie feststellen, dass bei der Stadt nichts zu holen sei. Bedauernd sagte er: „Das Stadtsäckel ist auch in diesem Jahr wieder leer.“
Er selber sei ja Mitglied im Finanzausschuss und wisse, wie es um die Finanzen in der Stadt stünde. Verbunden mit der Hoffnung, dass die Radau-Hexen um Oberhexe Thomas Duffner vielleicht zaubern könnten oder zumindest eine Idee hätten, wie die Stadt an Fördermittel käme, die sie dringend bräuchte angesichts der Großbauprojekte Jugendzentrum, Kita-Erweiterung und Feuerwehrgerätehaus. Den Schlüssel gebe er darum freiwillig raus.

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Auf Finanzmittelbeschaffung könne die Stadt nicht hoffen, stellte Oberhexe „Thomasius“, wie Duffner von „Bürgermeister Wichmann“ genannt wurde, klar. Denn man erinnere sich doch an die Geschichte, als es im 17. Jahrhundert auch Hexenprozesse, Todesurteile und Verbrennung in Wilster gab. Und darum würden die Radau-Hexen – ganz zurück beim Karnevalsauftakt – ihr Geld lieber in edle Tropfen investieren. Gemeinsam wurde auf das gelungene Spiel und vor allem auf die Schlüssel-Eroberung angestoßen. Und Helmut Jacobs wünschte allen Jecken zum Abschied viel Spaß in der Karnevalszeit, gerade angesichts der momentan dunklen Zeiten.

Für närrische Stimmung sorgte derweil das Fanfaren-Corps unter der Leitung von Helmut Siebke. Die Musiker hatten zuvor schon ein fröhliches Konzert vor dem DRK-Seniorenzentrum und der Kita gegeben. Im Anschluss an die Rathauserstürmung, dem dreifachen „Moin, moin“ und „Hexen-Radau“ ging es gemeinsam mit den Radau-Hexen weiter zur Seniorenwohngemeinschaft Carstens in der Deichstraße. Danach war die Grundschule das Ziel – mit Kamelle für die Jungen und Mädchen im Gepäck. „Das ist für mich immer das Schönste, wenn ich in die glücklichen Augen der Kinder sehe, sobald wir die Bonbons schmeißen“, erzählt Helmut Siebke lächelnd.

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FÜR KARNEVALISTISCHE STIMMUNG SORGTEN MUSIKER UND CHEERLEADER DES FANFAREN-CORPS NORTORF, DIE SICH GEGENÜBER DEM ALTEN RATHAUS AUFGESTELLT HATTEN. ILKE ROSENBURG

 

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